Tiere der Kulturlandschaft Brohmer & Helpter Berge und Friedländer Große Wiese

Für Liebhaber seltener und geschützter Tierarten, Wandervögel und Wild gibt es in der Region Brohmer Berge einiges zu entdecken. Wer viel Geduld mitbringt kann vor Ort eine Vielzahl von Tieren erleben, die in unserer modernen, durch industrielle Landwirtschaft geprägten, ländlichen Region nur noch wenige Lebensräume finden.

Wildvögel

Besonders im Frühjahr und Herbst sind die als Glücksvögel bekannten Kraniche überall in MV unterwegs. Die Zugvögel fressen sich vor ihrer Reise nach Süden voll, oder machen eine Pause auf dem Rückweg zu ihren Brutgebieten im Norden. Viele überwintern inzwischen auch in der Region, da die Winter immer wärmer werden und sie genug Nahrung finden können. Rund um den Galenbecker See und den Sumpfgebieten der Friedländer Großen Wiese sind sie in großer Anzahl zu finden.

Ganzjährig sind am Stausee die auffälligen, weißen Silberreiher und ihre nicht ganz so spektakulären Verwandten die Graureiher zu finden. Wer am frühen Morgen zum Mühlenteich geht, kann dort die Vögel im Morgennebel beobachten, wie sie fast wie eingefrohren auf ihre Beute im Wasser lauern.

Der Kormoran kommt gerne in kleinen oder großen Schwärmen an den Stausee und lässt sich auf abgestorbenen Bäumen nieder. Dort verharrt er oft in der klassischen Pose mit ausgebreiteten Schwingen, um sein Gefieder nach einem Sturzflug ins Wasser zu trocknen.

Rund um die Seenplatte sind einige Fischadler-Paare zu beobachten. Sie gleiten problemlos viele Kilometer auf warmen Luftströmungen und halten dabei nach Beute ausschau. Oft ziehen sie dabei über den Stausee. Man merkt schnell, wenn die Adler in der Nähe sind, da aufmerksame Vögel wie die Enten schnell reißaus nehmen.

Der Rotmilan jagd oft in der Nähe des Stausees oder den angrenzenden Feldern. Er ist von unten durch sein klassisches Muster auf dem Bauch zu erkennen. Wenn er seine Runden über den Feldern dreht, wird er dabei kritisch von den Hühnern beäugt.

In den großen Pappeln am Gutshaus in Cosa lebt der Waldkautz. Seinen typischen Ruf kann man sofort in der Ruhe des Abendrots identifizieren.

Es verirrt sich immer mal wieder ein Storch an den Mühlenteich. Leider hat sich vor Ort noch kein Paar niedergelassen, um ihre Ankunft jedes Jahr mit ordenlich Geklapper kund zu tun. In den Nachbarorten wie Schönbeck haben sich in den vergangenen Jahren aber wieder Paare zur Brut eingefunden.

Im Glockenturm der Brohmer Dorfkirche brütet regelmäßig der Turmfalke und im Sommer sind dann die typischen Rufe zu hören, mit denen er die Jungvögel aus dem Nest locken will. Es ist sehr beeindruckend zu beobachten wie der Falke seine präzisen Flugmanöver durchführt, auch wenn er sich nur ungern dabei zeigt.

Der Brohmer Park ist zwar nicht besonders groß, aber das scheint den Eisvogel nicht zu stören, der sich dort hin und wieder mit seinem prächtigen Gefieder beobachten lässt.

Die sehr seltene Wasseramsel taucht hin und wieder an den Fischtreppen zum Mühlenteich auf. Mit ihrem characteristischen weißen Fleck am Hals lässt sie sich sehr schnell von einer normalen Amsel unterscheiden.

Natürlich fühlen sich auch Wildenten und Schwäne am Stausee und dem Mühlenteich wohl. Die Brutversuche der Schwäne sind aber oft nicht von Erfolg gekrönt, es scheint zu viele Raubtiere zu geben, die sich gerne mal ein Schwanenjunges schnappen.

Wildtiere

In den benachbarten Wäldern und Flussläufen des Landschaftsschutzgebiet Brohmer Berge gibt es viele Wildtiere, die sich auch regelmäßig rund um den Stausee blicken lassen. Hin und wieder kann man auch direkt ein einzelnes Reh in den frühen Morgenstunden über den Platz hüpfen sehen.

Rund um den Galenbecker See und angrenzenden Waldgebiete gibt es viel Rotwild. Die Hirsche lassen sich besonders in den frühen Morgen- und Abendstunden beobachten, wenn Sie sich auf den Schonungen und Sumpfgebieten einfinden. Zur Brunftzeit sind ihre lauten Rufe zu hören und natürlich auch Geweihe finden.

Wenn Wildschweine in der Gegend unterwegs waren, dann erkennt man das an den typischen Kuhlen, die sie in Windeseile mit ihren kräftigen Schaufeln buddeln können, um darin nach Nahrung zu suchen.

Der Fuchs ist nicht nur schlau, sondern auch sehr hungrig. Besonders gern vernascht er ein unaufmerksames Huhn. Solange das Nahrungsangebot groß genug ist, hält er sich aber von den Hühnerställen fern, sobald es sehr kalt wird, besonders bei Schneefall, oder der Nachwuchs besonders hungrig ist ist aber Vorsicht geboten.

In den umliegenden Gemeinden sind schon einige Wolfsrudel ansässig. Auch auf den Feldern Richtung Galenbeker See wurden einige Exemplare auf Wildkameras aufgezeichnet. Ob sich auch ein Rudel vor Ort niederlässt ist nicht klar.

In den Abendstunden ist der Dachs aktiv und oft auf der Straße zum Schloss Rattey zu entdecken. Der Allesfresser sucht nach ein paar Leckerbissen, egal ob Würmer, Schnecken oder Obst und Pilze, er lässt es sich schmecken.

In der Brohmer Allee leben einige Waschbären, die es sich in Höhlen in den alten Kastanien gemütlich gemacht haben. Wenn Sie im Sommer mit ihren Jungen durch die Gegend turnen ist das extrem niedlich. Leider sind Waschbären sehr schlau und nicht besonders zimperlich. Schlecht verschlossene Mülltonnen, offen stehendes Katzenfutter oder unaufmerksame Hühner werden schon einmal Opfer des Allesfressers.

Im Brohmer Park hat sich der Biber seine Burg errichtet. Im teilweise denkmalgeschützten Park des ehemaligen Gutshaus Brohm fällt der Biber viele kleinere Gewächse, schreckt aber auch nicht vor großen Bäumen zurück. Sein Revier ist normalerweise im Stausee, aber wenn der Wasserstand nicht ausreicht, dann zieht er in den ruhigen Bereich des Parks um. An vielen Stellen lassen sich die Holzspähne der Knabberaktionen und die Schleifspuren der Biberkreuzungen entdecken.

Auch Fischotter ziehen hin und wieder ihre Runden im Mühlenteich und jagen dort mit lautem Geplatsche nach frischem Fisch. Da sie dämmerungs- und nachtaktiv sind, lassen sie sich am besten kurz nach Sonnenuntergang am Mühlenteich beobachten. Wenn ein Fischotter bei der Jagd aus dem Wasser springt, dann macht das einen ganz schön lauten Platscher in der Stille der Nacht.